Hansenhaus Rechts - Gemälde

Hansenhaus Rechts - Gemälde
Hansenhaus Rechts zu Marburg an der Lahn ca. im Jahre 1897 - Gemälde von Friedrich (Fritz) Klingelhöfer (04.061832 - 09.11.1903) Marburger Landschaftsmaler - Bildarchiv Foto Marburg 221331

Sonntag, 6. Januar 2019

Kinderfest auf dem Hansenhaus anno 1888 und später

Einige der Leser dieses Beitrages können sich noch anhand ihrer eigenen Kindheit, oder durch Erzählungen, an die Kinder- und sonstigen Feste während der Sommermonate auf den beiden Wiesen links und rechts des Zugangsweges zum Hansenhaus Rechts mit seinen rechterhand installierten Schaukeln und Wippen sowie linkerhand die Biergärten unter den alten Bäumen, erinnern.

Bereits vor über 130 Jahren war es schon Tradition, dass Feste während der Sommermonate auf diesen beiden, schon 1733 existierenden Wiesen des "Ur"-Hansenhaus, gefeiert wurden.
 
Ansichtskarte - Hansenhaus Rechts um 1900 - Diese urspünglich sehr ramponierte Ansichtskarte  wurde,  soweit es mir möglich war,restauriert. Der Um- und Anbau war abgeschlossen. Der, in der ersten Etage über dem Thekenraum gelegene 80 Quadratmeter große Festsaal mit seinem gen dem Landgrafenschloß ausgerichteten Balkon war sehr beliebt; ebenso im Sommer die beiden Wiesen links und rechts des Weges.



Die älteste belastbare Quelle dazu datiert auf den 29.08.1888.

Am 29. August 1888 berichtete die Oberhessische Zeitung:

Marburg, 28. Aug. (August 1888) 
Wer sich gern an der Jugend erfreut, der hatte gestern auf dem Hansenhaus reichlich Gelegenheit dazu. Dort feierten unsere Kleinen  aus der Vorschule des Gymnasiums ihr
Kinderfest. Schon aus der Ferne hörte man die lustigen Gesänge der durch den Wald herransrückenden Schar erschallen. Als die Schüler in Reih und Glied mit fliegenden Fahnen ankamen, fanden sie das Tischlein schon gedeckt. Der dampfende Kaffee mundete vortrefflich, und bald waren die Taschen und Büchsen ihrer Mundvorräte entleert. Nachdem sich die muntere Schar so gestärkt und ausgeruht, gings an's Spiel. In buntem Wechsel folgten nun allerlei Belustigungen. Beim "Topfschlag" wurde manchem Topfe der Garaus gemacht. Beim Werfen diente ein stattlicher Adler als Zielscheibe, Stück für Stück fiel, bis es einem glücklichen Schützen endlich gelang, den Rumpf herabzuwerfen, beim Wettlaufen und Wetthüpfen lohnte nicht nur der laute Beifall die schnellsten Knaben, sondern auch allerhand kleine Preise. Als der Abend herranrückte, da wurden die Eltern und Angehörigen, die ihren Lieblingen zahlreich gefolgt waren, noch durch Vortrag allerlei niedlicher Gedichte und hübscher Lieder erfreut. Gar zu bald mahnte die "goldne Abendsonne" zum Aufbruch. Mit bunten Laternen versehen bewegte sich der stattliche Zug zur Stadt, wo sich die Teilnehmer des hübschen Kinderfestes mit einem Hoch auf den Direktor des Gymnasiums nach allen Richtungen zerstreuten.


Die Feste im Sommer auf Schmenner's Wiese fanden bis ca. Mitte der 1960er Jahre statt. 

Der Verfasser dieses Artikels kann sich noch rege an die Feste und Aktivitäten des Gymnasium, der Egerländer Gmoi mit dem Traditionellen Maibaumfällen, der Marburger Burschenschaft Rheinfranken am Pfingstmontag mit ihrem alljährlichen wiederkehrenden Stifungsfest und dem Abschlußspaziergang zum Ausklang am Pfingstmontag, der Katholischen Kirche zu Fronleichnam sowie den Abschluß des jährlich wiederkehrenden Jägertages der Veteranen des Kurhessischen Marburger Jägerbataillon Nr. 11 bei Kaffee und Kuchen sowie den unzählig vielen kleinen, oft spontanen Festen nach dem Motto "Schnell mal ein Fäßchen Bier", erinnern.



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Dienstag, 1. Januar 2019

So ein Saubeutel ...

Bierpanscher verurteilt! 

Es ist nicht zu fassen. Da hat doch tatsächlich jemand, hier im idyllischen Marburg an der Lahn, Bier gepanscht. Aber, man hat ihn glücklicherweise, scheinbar auf frischer Tat, ertappt und ihn seinem Richter vorgeführt. Ob diese Panscherei nur aus Unvermögen oder aus Habgier geschah, ließ sich nicht einwandfrei ermitteln. 

Das Urteil: 
3 mal 24 Stunden im Weißenturm wegen schlechten Bierbrauens bei Wasser und Brot eingekerkert.

 

Mir persönlich ist diese Angelegenheit etwas peinlich, da dieser Bierpanscher Johannes Schmenner wahrscheinlich ein Mitglied meiner Sippe .....