Hansenhaus Rechts - Gemälde

Hansenhaus Rechts - Gemälde
Hansenhaus Rechts zu Marburg an der Lahn ca. im Jahre 1897 - Gemälde von Friedrich (Fritz) Klingelhöfer (04.061832 - 09.11.1903) Marburger Landschaftsmaler - Bildarchiv Foto Marburg 221331

Mittwoch, 1. November 2017

Neue Prommenade zu den Hansenhäusern

Es stand in der Oberhess ...

Oberhessische Zeitung vom 28. November 1907
Rubrik: Marburg und Umgebung

Ein neuer Promenadenweg ist jetzt auf Veranlassung des Verschönerungsvereins von der Weintrauteiche an mitten durch die Kirschenallee unter dem Rabenstein (Anmerkung: Richtstätte) entlang nach dem Hansenhaus angelegt worden. Dieser Weg, der jetzt vollendet ist, bildet eine schöne Fortsetzung der seitherigen Bergpromenade (Anmerkung: Heute Bismarckpromenade).

Bemerkt sei, daß man bei den Wegearbeiten in ganz geringer Tiefe auf dem Felsen ein menschliches Gerippe ohne Kopf fand (Anmerkung: Stammt das Gerippe von der letzten Hinrichtung auf der Richtstätte Rabenstein; oder war es tatsächlich älter?). Daselbe rühr ganz bestimmt von einem in früheren Jahrhunderten hier hingerichteten Missetäter her, den man gleich an Ort und Stelle verscharrte.

Wie man uns ferner mitteilt, soll die ganze Promenade dort nach und nach mit Zierbäumen bepflanzt werden, da die Kirschbäume doch keine Art hätten.

Anmerkung zu Verlauf der neuen Promenade:

Vom Rabenstein verlief diese nach heutiger Sicht schräg zum Gerichtsweg bis zur Bushaltestelle (Wendekreisel). Von dort aus über den heutigen Hansenhäuser Weg, nach dem heute nicht mehr existierenden mittleren Zugang zum Hansenhaus Rechts, bis zum Hansenhaus Links.

Man sprach damals von der verlängerten Bismarckpromenade.




Ausschnitt aus dem Pharus Plan Marburg an der Lahn von 1931

Ausschnitt aus dem Pharus Plan Marburg an der Lahn von 1931


Mittwoch, 1. März 2017

1868 - Es steht im Adressbuch ...

Das älteste verfügbare Adressbuch der Stadt Marburg von 1868 verfügt über vier Einträge mit dem Namen Schmenner
  • Heinrich Schmenner, Töpfermeister, Ketzerbach 490
  • Daniel Schmenner, Töpfergeselle (Sohn des Heinrich), Ketzerbach 490
  • Katharine Schmenner, Witwe, Grün 575
  • Johannes Schmenner, Wirth auf dem Hansehaus, Weidenhäuser Thor 762
Bemerkenswert ist, dass nicht auf ein weiteres Anwesen von einem Schmenner (Hansenhaus Links) hingewiesen wird. Bereits 1745 wurde davon berichtet.

Mit der Bezeichnung Weidenhäuser Thor 762 ist nicht das Thorhaus gemeint. Es handelt sich lediglich um eine Straßen-/Ortsbezeichnung und eine Hausnummer.

Alle Häuser vor dem Weidenhäuser Tor erhielten zu dieser Zeit die Kennzeichnung Weidenhäuser Tor vor der Hausnummer.

Das Adressbuch des Jahres 1876 nennt die Hausnummern 759 und 760 für die vor Weidenhausen liegenden Siechen und für das Städtische Thorhaus die Nummer 748. 

Im Adressbuch des Jahres 1874 ist der Name Schmenner fünf mal vertreten.
  • Schmenner, Tagl. (Tagelöhner?), Haus Nr. 92
  • Heinrich Schmenner, Töpfer, (Ketzerbach) Haus Nr. 490
  • Katharine Schmenner, Witwe, (Grün) Haus Nr. 448
  • Schmenner, Oecon. (Oeconom), (Hansehaus / Weidenhäuser Thor) Haus Nr. 762
  • Johannes Schmenner, Wirth auf dem Hansehaus, (Weidenhäuser Thor) Haus Nr. 762
Ob es sich bei dem Oeconom Schmenner umd Johannes Schmenner handelt ist aus diesen Einträgen nicht ersichtlich.

Bereits im Jahr 1876 verzeichnet das Adressbuch nur noch einen Schmenner auf dem Hansehaus
  • L. Schmenner, Oekonom und Wirth, Auf dem Hansehaus, Haus Nr. 762 und 763
Dies ist der erste Hinweis in einem Adressbuch auf ein zweites Hansehaus.

Ferner wird im Adressbuch von 1876 unter Ortsangabe Auf dem Hansehaus ein weiteres Anwesen mit der Hausnummer 764 aufgeführt. Es handelt sich hierbei um die (Alte) Schäferei auf dem Glaskopf.

Warum die Schäferei unter der Bezeichnung Auf dem Hansehaus und nicht unter Cappel geführt wird ist noch unklar, war sie doch seit 1774 im Eigentum (Erbpacht) von Cappeler Bauern. 

Im Marburger Sippenbuch wird unter den sehr umfangreichen Aufzeichnungen über den Namen Schmenner an einer einzigen Stelle über einen vermuteten gleichzeitigen Besitz von Schäferei und Hansehaus eine entsprechende Bemerkung gemacht. Diese ist aber noch nicht belastbar und muss noch überprüft werden. 

Bis dahin ist davon auszugehen dass dies nur eine logische fortlaufende Hausnummerierung ist. 

Eine weitere, noch zu überprüfende Möglichkeit ist, das der  ".. Schmenner, Oecon. (Oeconom), (Hansehaus / Weidenhäuser Thor) Haus Nr. 762 ..." der ältere Bruder des Friedrich Schmenner, Ludwig Schmenner, war.

Es war zu jener Zeit üblich, dass nur Hausbesitzer im Adressbuch genannt wurden. Es besteht deshalb die Möglichkeit, dass Ludwig Schmenner zeitweise durch Gewährung von Darlehen in Form von zeitweiser Übernahme der Immobilie temporärer Eigentümer dieser wurde; so auch des Hansenhaus Rechts und der Alten Schäferei auf dem Glaskopf bei Marburg.




Adressbuch der Stadt Marburg - 1868 - Stadtarchiv Marburg


Adressbuch der Stadt Marburg - 1868 - Stadtarchiv Marburg

Sonntag, 1. Januar 2017

Public Relation anno 1910

Bereits um 1910 wurde diese dreiteilige Ansichtskarte vom Hansenhaus Rechts zu Marburg an der Lahn unter Einbindung der Familie und Gästen geschaffen.


Das große Bild zeigt den wunderbaren Blick auf, und größtenteils auch über, das damalige Marburg. Gegenüber heute war der Blick auf Schloß, Rathaus, Altstadt, Elisabethkirche und das Lahntal bis Wehrda noch nicht zugewachsen und zugebaut.


Das kleine Bild links zeigt den Wirt Friedrich Schmenner (24.02.1854 - 11.11.1918), seine Töchter Käthe und Emilie sowie seinen Sohn und späteren Nachfolger Friedrich Carl (Fritz) Schmenner (27.07.1896 - 06.11.1974) mit feiernden Studenten auf der heute noch existierenden Wiese unterhalb des seinerzeit dritten (unteren) Gastgartens.


Das rechte kleine Bild zeigt die dritte Tochter Lina sowie die Mutter und Ehefrau Auguste.


Übrigens, es war bis in die 60er Jahre in Marburg üblich, dass der Blick von 
  • Hansenhaus Links
  • Hansenhaus Rechts
  • Promenade zwischen den Hansenhäusern
  • Richtstätte Rabenstein
  • Weintrautseiche
  • Bismarckturm
  • Cafe Brose
  • Spiegelslust
  • Kaiser Wilhelm Turm 
  • Schäfereiche
  • Freitagstempel
  • Augustenruhe
  • Hirsefeldsteg
  • Lichter Küppel
auf Marburg, ohne wenn und aber, regelmäßig freigeschnitten wurde. 

Anekdote
Friedrich Carl (Fritz) Schmenner rief in unregelmäßigen Abständen seinen Freund und amtierenden Oberbürgermeister Georg Gaßmann an und begann das Gespräch mit folgenden Worten: Schorsch, ich kann das Rathaus nicht mehr sehen.


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